Hans Alder

Hans Alder, an Erfolg und Anerkennung in der Kunstwelt uninteressiert, lebte und arbeitete ab 1911 zurückgezogen in seinem Haus in Filzbach oberhalb des Walensees. Etwa gleichzeitig lebte Otto Meyer-Amden auf der gegenüberliegenden Seeseite in Amden. Der Fokus von Hans Alder lag auf der Malerei und der Erforschung der grossen Weltreligionen, besonders der asiatischen Kultur und der Zen-Kunst. Die Kunst betrachtete er in geistiger Verwandtschaft mit asiatischen Meistern, als Mittel, sich im Einklang mit der Natur spirituell zu entfalten. So etwa verbrachte er viel Zeit damit, auf einem Brett liegend in eisiger Kälte halbverschneite Christrosen – Sinnbild für Leben und Tod – zu betrachten und sie anschliessend im Atelier mit Tusche auf Seide oder Papier zu bannen. Oder er arbeitete während 17 Jahren an einem Triptychon, dem «grossen Bild», das als Auftragsarbeit für die Kirche in Weesen nie fertiggestellt wurde, jedoch Alders grösstes Anliegen, die Einheit aller Religionen darzustellen, beinhaltete. Der Nachlass des Künstlers, dessen Werk nicht zuletzt auch dem Symbolismus nahe steht und vielerlei verwandte Themen dazu aufweist – etwa die Darstellung des Menschen im Einklang mit der Natur – befindet sich nach wie vor in Alders ehemaligem Wohnhaus in Filzbach.