Stefan Burger

Stefan Burger vollzieht mit Rückstulpiger Schwindling (2014) quasi einen geordneten Rückzug aus der Kunst – hinein ins hinterste Eck des Klöntals. Im militärischen Alltag gilt der taktische Rückzug, die geordnete Absetzbewegung – im Gegensatz zur Flucht – als das schwierigste militärische Manöver. Fernab des Kunstbetriebs schafft er während der Ausstellungsdauer einen «hysterisch-mikroskopischen» Film, der während einer mehrwöchigen Recherche zum Glarner Pilzbestand und eines in den Wald verlagerten, mit Dachsen und Uhus verhandelten Diskurses, entsteht und gegen Ende der Klöntal Triennale zu sehen sein wird. Er fokussiert die Vermehrungsstrategien von Pilzen, meditiert über eine geschlechtlich sowie ungeschlechtlich motivierte Verbreitung der Pilze mittels Sporen und vernachlässigt auch das Motiv der Schrumpfung (in der Kunst) nicht. Gleichzeitig entwickelt er für die Ausstellung im Kunsthaus Glarus eine bildhauerische Arbeit aus Kleinstpartikeln von Pilzen und Sporen. Während der Art Basel (19. — 22. Juni 2014) wird Stefan Burger zudem mit einer Studierendengruppe der Zürcher Hochschule der Künste, Bachelor Kunst und Medien die «implosive Expedition» Ambition-Inhibition-Expedition als proaktive Rückzugsbewegung veranstalten, die von der Art Basel startet und in einem Erdloch im Klöntal endet.