Dane Mitchell

Dane Mitchell, Teleplastic Alloy (Mystic Triangle), 2014; Vespertine (The Scent of Datura & A Bed Sl

Die künstlerische Praxis von Dane Mitchell kontrastiert eine konzeptuelle, minimalistische Ästhetik mit Mystizismus. Auf einer mit minimalen Messingecken begrenzten Bodenfläche streut der Künstler ein homöopathisch dosiertes Pulver des Nachtschattengewächses Stechapfel aus. Besonders die Wurzel und die Samen des gemeinen Stechapfels, aber auch seine getrockneten Blätter, enthalten Substanzen, die medizinische respektive halluzinogene Wirkungen entfalten können – etwa die Auflösung des Zeitempfindens oder gar psychoseähnliche Zustände –, wie sie von Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert erstmals beschrieben wurden. Im Ausstellungsraum verbreitet sich dieses Pulver über die Fussspuren der BesucherInnen und hinterlässt eine imaginäre Atmosphäre zwischen Benommenheit und Halluzination im Halbwach- Zustand. Auch auf der olfaktorischen Ebene wird diese Atmosphäre noch einmal aufgenommen, indem ein Duft verströmt wird, den Dane Mitchell gemeinsam mit einem Parfümeur entworfen hat; in diesem manifestieren sich Gerüche eines gebrauchten Bettes wie auch solche des Stechapfels. Eine weitere Facette seiner Untersuchungen zu Schlaf-, Traum- und Halluzinationszuständen zeigt Entheogen Venn (2014). Dort sind zwei ineinandergelegte Messingringe, vergleichbar mit dem Venn-Diagramm, mit den zwei gegensätzlichen Begriffen «Delirium » und «Dissociation» geprägt. Rationalität und Irrationalität, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit stehen auch in der Performance Clairvoyant Vision (2013 / 2014) als Gegensatzpaar im Fokus: Während der Ausstellungseröffnung hypnotisiert ein Hypnotiseur eine freiwillige Person und lässt diese ein Objekt sehen, das für nicht hypnotisierte BesucherInnen nicht sichtbar ist.