Christian Philipp Müller 
In der performativen Skulptur Glarner Schabkugel (2014) treffen Botanik, Geologie, überlieferte Mythen, ein altes Rezept eines Glarner Tees und die vor Ort verankerte Kunstgeschichte aufeinander. Auf Spaziergängen, etwa mit Botanikexperten, werden die BesucherInnen selbst zu Akteuren: Irgendwo auf dem Weg zwischen Bödmerenwald und Kunsthaus Glarus treffen sie auf eine durchlässige Metallgitterkugel und sind aufgefordert, diese jeweils ins Rollen zu bringen und entlang einer Ausschilderung in der Landschaft ein Stück auf ihrem Weg mitzunehmen. So durchrollt sie auf der Suche nach den Bestandteilen des aus dem 18. Jahrhundert überlieferten Glarner-Tee-Rezeptes vielerlei Zivilisationsschichten und nimmt ebenso zahlreiche Zeugen davon mit sich mit: Blumen, Erde, Gestein, Wurzeln. Gleichzeitig produziert Christian Philipp Müller einen Talisman, den Vreneli’s Talisman (2014), der mit der getrockneten Wurzel des Teufelsabbisses – eines Bestandteils des Tee-Rezeptes – gefüllt ist und gleichzeitig auf die Sage ums Vrenelisgärtli im Glärnischmassiv verweist, in der eine eigenwillige junge Frau am fast unerreichbaren Ort einen Garten anpflanzen will und dabei ums Leben kommt. Die beiden Kuratorinnen tragen dieses Schmuckstück während der Klöntal Triennale in einer Art performativen Handlung und tragen damit die gemäss Überlieferung schutzbringende Wirkung der Wurzel aus dem Glarnerland in die Welt hinaus. An folgenden Daten werden Führungen angeboten: Art Weekend vom Samstag/ Sonntag, 13./14. September mit den Glarner Botanik-Experten Steve Nann und Peter Zimmermann.