Marta Riniker-Radich

Marta Riniker-Radich schafft ein zeichnerisches Werk fantastischer Architekturen, Innenräumen und Landschaften. Ihre wie von Opium-Schwaden durchzogenen Räume und grell leuchtenden, fein abgestuften Ausblicke sind visualisierte Gedanken einer Utopie. Nicht selten wirken die wunderbar-skurrilen, menschenleeren Bilder wie Fantasien einer anderen Welt und erinnern gleichzeitig auch an Dekor und Theaterbühnen. Die zugleich expressive und natürliche, aggressive und fluoreszierende Farbigkeit öffnet Räume des magischen Realismus. Tatsächlich verarbeitet die Künstlerin Vorbilder von modernistischen Bauten (Richard Neutra, John Lautner) ebenso wie populäre, namenlose Gebäude der Mitte des 20. Jahrhunderts. Auch die amerikanische Kultur ihrer Kindheit spielt eine bedeutende Rolle und sie schiebt diesen stereotypen, fein-säuberlich komponierten Bildern ein Gefühl des Fremdartigen unter. Marta Riniker-Radich entführt in eine mysteriöse Welt, die durchaus auch an die beiden Künstlerinnen Hilma af Klint oder Emma Kunz erinnert. Neben einer kleinen Gruppe architektonischer Zeichnungen ist eine neue fotografische Serie von graduellen Pigmentpulver-Farbverläufen auf Aquarellpapier zu sehen.