Florian Germann

Saint Halo, 2017


Florian Germann (*1978, lebt in Zürich) verwebt in seinen Werken historische Ereignisse mit mythologischen Erzählungen, Halbfiktionen, phantastischen Märchen und wissenschaftlichen Fakten. Besucherinnen und Besucher werden innerhalb seiner Arbeiten oft zu Teilnehmenden, während er in die Rolle des Künstlerforschers oder Universalgelehrten schlüpft. Im Rahmen seiner Recherchen für die Klöntal Triennale stiess Florian Germann auf angebliche Licht- und Marienerscheinungen in und um den Kanton Glarus. Frühe Überlieferungen stammen aus dem 17. Jahrhundert, als Erscheinungen in der Atmosphäre bei nahender Dämmerung am Himmel beobachtet wurden. Geschichten wie diese werden zum Ausgangspunkt seiner Aktionen. Seit der Eröffnung wurden jeweils zum Monatswechsel abstrakte Licht-Erscheinungen über dem Klöntalersee gesichtet. Germann geht es beim performativen und multimedialen Werkkomplex Saint Halo um die Möglichkeiten einer Beeinflussung von Wahrnehmungen und Erzählungen, die Verbreitung von Gerüchten auch vor dem Hintergrund des postfaktischen Zeitalters im Kontext sozialer Medien sowie der gegenwärtigen durchrationalisierten hochtechnolgisierten Gesellschaft.